„Mit dem Anfang des Mittelalters und der Renaissance setzt eine Denkrichtung ein, die für die Erkenntnis der Welt keine andere Autorität gelten lassen will als die der Vernunft.“ Damit hat Oskar Ewald die Idee der Aufklärung in ihren Grundsätzen auf den Punkt gebracht. Ewald, bis 1928 Privatdozent für Philosophie in Wien, später von den Nationalsozialisten politisch verfolgt, zeichnet in seinem Werk von 1924 die Ideengeschichte der Aufklärung in Frankreich nach. Aus der skeptischen Perspektive eines religiösen Sozialisten stellt er die wichtigsten Vertreter und unterschiedlichen Strömungen in Frankreich vor, arbeitet dabei Unterschiede heraus und zeigt Gemeinsamkeiten auf. Ewald gelingt der Spagat zwischen Darstellung und Analyse. Seine ambivalente Bewertung und der angenehme Erzählstil seiner Darstellung machen „Die Französische Aufklärungsphilosophie“ heute noch zu einem lesenswerten Werk für alle Philosophieinteressierten.