Biografien sind ein Mega-Trend im Literaturbetrieb. Ob sie das Leben des Autors beschreiben oder das eines anderen Biografien können auf elegant-eingängige Weise historische Abläufe mehr oder weniger faktengetreu darstellen. Vor allem aber können sie Auffassungen zur Geschichte reflektieren. Spätestens seit der postmodernen Geschichtsdebatte werden verschiedene Geschichts- und Historiografiekonzepte von einem breiten Publikum, das weit über den Kreis der Historiker hinausweist, diskutiert. Mit der Analyse der fiktiven (Auto-) Biografien „Die Wiederholung“ von Peter Handke, „Marbot“ von Wolfgang Hildesheimer und „Der Traum der Vernunft“ von Michael Schneider zeigt Dorit Grabow-Ax, wie vielseitig geschichtstheoretische Überlegungen und alternative Historiografiekonzepte in der Literatur vermittelt werden.