Manch einer wäre froh, wenn er einigermaßen rückwärts einparken könnte. Und von manchem würde man sich wünschen, dass er das einmal glücklich eingeparkte Fahrzeug auf Dauer stehen ließe. Für solche „hoffnungslosen Fälle“ ist Perfekt Auto fahren aus der Feder des ehemaligen Rallye-Fahrers Klaus Buhlmann zwar primär nicht gedacht, aber auch die könnten eine ganze Menge daraus lernen. Zum Beispiel, dass sie als sichtbares Zeichen ihres Unvermögens beim Autofahren am besten einen Hut tragen sollten. So heißt es gleich im ersten Kapitel: „Hutträger — es mag europaweit zwei oder drei Ausnahmen geben — sind als Autofahrer latent gefährlich (und gefährdet).“ Und das ist, wie der Autor glaubhaft macht, „keine böswillige Behauptung, sondern eine Lebenserfahrung“. Er belegt das am Beispiel der Einstellung des Innen-Rückspiegels eines Hutträgers, den er „an einem x-beliebigen Sonntag“ beobachtet hat: „Der steht schief und schräg, und der gute Mann kann darin vielleicht die Sterne beobachten oder die Beine seiner Beifahrerin bewundern, nie und nimmer aber kann er darin nach hinten schauen.“ Ausgehend von dieser (wohl nur beim Lesen) lustigen Begegnung beginnt Buhlmann Schritt für Schritt die Voraussetzungen für die Fahrzeug-Beherrschung vor uns auszubreiten. Nach der richtigen Spiegel-Einstellung kommt er zur optimalen Sitzposition (die Rückenlehne steht in einem Winkel zwischen 90 und 100 Grad zur Sitzfläche), zur richtigen Lenkradhaltung („10 vor 2“) und schließlich zum richtigen Kuppeln und Schalten. Nach diesem Elementarkurs folgt ein Kapitel zur Fahrphysik, das ebenso wie der nachfolgende Abschnitt mit „Praxis-Tipps für den Alltag“ noch zum Grundkursprogramm gerechnet werden kann. Doch dann gehts ans Eingemachte — „Fahrtechnik für Fortgeschrittene“: Kurventechnik, Gegenlenken, richtig bremsen (auch mit der Handbremse), Drift oder Powerslide, Handbremswende. Da ist es nur folgerichtig, dass das darauf folgende Kapitel schon „Wege in den Rennsport“ weist. Zum Abschluss gibt es noch Tipps zur richtigen Ernährung und zum Fitness-Training mal ganz ohne Auto. Klaus Buhlmann und dem Motorbuchverlag ist mit Perfekt Auto fahren ein didaktisch perfekt abgestimmtes Buch gelungen, das man nur rundherum empfehlen kann — und das sich zur Lektüre für angehende Rennsportler ebenso eignet wie für Alltagsfahrer, die wissen wollen, was man ohne Hut so alles tun kann, um das Autofahren sicherer zu machen.–Freia Danz