Tom studiert irgendwo in Deutschland, und was er vom Leben erwartet, weiß er nicht. Eigentlich ist es ihm auch egal. Als ihm ein Komilitone von einem Praktikum in Kasachstan erzählt, lässt er sich kurzerhand sein Erbe auszahlen und nimmt den nächsten Flug nach Ust-Kamenogorsk. Dort trifft er auf Irina und die folgenden Monate werden von Sex, gezieltem Alkoholmissbrauch, ziellosem Herumfahren und wortlosem Verständnis bestimmt. Es gibt keine Grenzen, keine Vorgaben, auch die Jahreszeiten verfliegen, ohne dass sie einzuordnen wären. Tom lebt den ewigen Traum völligen Loslassens, noch unterstrichen durch die reduzierte, beiläufige Erzählweise Matthias B. Krauses. Trotz oder vielleicht gerade wegen der kaum vorhandenen Handlung entwickelt das Buch einen eigentümlichen Vorwärtsdrang, mit dem sich ein surrealer Filter über die Ereignisse. Es könnte ewig so weiter gehen. Dann fängt Irina an, Deutsch zu lernen und beginnt, Fragen zu stellen. Doch Tom nimmt sich vor: „Wir werden die Worte besiegen.“ (es)